Neue Radar-Technologie

Navico, ein bekannter Hersteller von Marine-Elektronik für die Sportschifffahrt, hat eine neue Breitband-Radartechnik entwickelt und wurde dafür prompt auf der diesjährigen Miami International Boat Show ausgezeichnet. In Deutschland wird das neue Breitband-Radargerät von Simrad vertrieben.

Die neue Radartechnik soll einige auf den ersten Blick beeindruckende Vorteile besitzen. So soll die Strahlung schwächer sein als die eines Mobilfunktelefons. Gleichzeitig besitzt das Radarbild eine erheblich bessere Auflösung und soll sogar Holzpfähle in Yachthäfen erkennen. Geringer Stromverbrauch und kleine Baugröße sind weitere wichtige Aspekte. Selbst die unmittelbare Umgebung des Schiffes wird abgebildet. (Bei herkömmlichen Radargeräten gibt es bekanntlich eine „tote Zone“, sie wird dort als Nahauflösung bezeichnet und beträgt etwa 25 bis 35 m.) Schließlich soll das Gerät sofort nach dem Einschalten betriebsbereit sein; die sonst übliche Vorwärmzeit von 2 Minuten entfällt. Das neue Breitband-Radar ist kompatibel mit Kartenplottern des gleichen Herstellers (Radarbild in einer elektronischen Seekarte). Weitere Informationen bei Simrad.

Berichte über den praktischen Einsatz an Bord liegen noch nicht vor. Interessant wird sein, wie sich das Gerät in dichtem Nebel, bei Starkregen oder steilem Seegang verhält. Der Hersteller schreibt auch nichts von einer MARPA-Funktion, der Möglichkeit, automatisch den Kurs, die Geschwindigkeit und den Passierabstand eines anderen Schiffes anzeigen zu lassen.

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3 Kommentare

Peter

Eine sehr spannende Technologie, insbesondere dank des geringen Stromverbrauch auch für den Einsatz auf Segelyachten.

Man darf sehr gespannt sein, ob sich das Prinzip in der Praxis bewährt. Wenn ja, dürfte sich in den nächsten Jahren der Markt für Yacht-Radare deutlich umwälzen.

P. Fischer

Ist für so eine Radaranlage wie oben beschrieben (Navico bzw. Simrad) eine besondere Befähigung und Prüfung erforderlich? Oder kann man diese Anlagen einfach kaufen, installieren und benutzen?

Gruß
Peter

Rolf Dreyer

In der Seeschifffahrt ist (für Sportboote) keine Radarausbildung vorgeschrieben. In der Binnenschifffahrt hingegen wird auch für die Sportschifffahrt ein Radarpatent verlangt, wenn bei unsichtigem Wetter ein Sportboot gefahren werden soll. Zudem muss die Radaranlage für die Binnenschifffahrt zugelassen sein. Radaranlagen können beim Hersteller und im Fachhandel von jedermann bezogen werden. Dort erfährt man ggf. auch, ob die Anlage für die Binnenschifffahrt zugelassen ist.

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