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Multiple Choice bei Sportbootführerscheinen nicht vor 1.1.2012

Freitag, den 5. November 2010

Wie am Rande der Hamburger Bootsausstellung Hanseboot inoffiziell bekannt wurde, sollen die Vorbereitungen für die Multiple-Choice-Reform der Sportbootführerschein-Prüfungen weitgehend abgeschlossen sein. Dennoch soll die Reform angeblich nicht vor dem 1.1.2012 in Kraft treten. Hintergrund seien Personalengpässe im BMVBS (Bundesverkehrsministerium); die zuständige Sachbearbeiterin soll im Mutterschaftsurlaub sein. Offiziell gibt die Bürgerinfo des BMVBS immer noch den 1.1.2011 heraus, doch dieser Termin ist nicht mehr zu halten.

Multiple Choice bei Sportbootführerschein-Prüfungen

Samstag, den 9. Oktober 2010

Ein Gutes hat die Verspätung der Reform der Funkprüfung – die Umstellung auf Multiple Choice bei Sportbootführerschein-Prüfungen – siehe früheren Beitrag – verschiebt sich auch. Niemand rechnet derzeit mit einer Umstellung zum 1.1.2011. Auch ist schwer vorstellbar, dass der Gesetzgeber Multiple Choice Fragen bei Sportbootführerschein-Prüfungen plötzlich vor der Reform der Funkprüfung einführt. Ganz sicher sollte allerdings niemand sein. Das Bundesverkehrsministerium lässt sich überhaupt nicht in die Karten schauen, wie am Beispiel Prüfungsfragebogen für die neue Funkprüfung zu erkennen ist.

Multiple Choice Fragen bei Funkprüfungen

Freitag, den 1. Oktober 2010

Die neuen Multiple Choice Fragen, die für Seefunkprüfungen SRC und LRC  ab dem 1.1.2011 eingesetzt werden sollen, sind bereits veröffentlicht worden. Auch eine erste Überarbeitung wurde bekannt gegeben. Was noch fehlt, sind die Prüfungsfragebogen. Auch die Verbände, die die Prüfungen abnehmen, kennen sie nicht. Nicht einmal bekannt ist, aus wie vielen Fragen ein Fragebogen bestehen wird.

Langsam drängt die Zeit. Verlage und Autoren warten auf Klarheit. Wenn nach neuen Regeln geprüft wird, müssen Lehrbücher verfügbar sein. Ich habe mein Lehrbuch UKW-Funkbetriebszeugnis bereits überarbeitet – mehr als zur Hälfte neugeschrieben, wäre die richtigere Aussage. Das neue Manuskript liegt dem Delius Klasing Verlag vor. Es ist fertig gesetzt, Korrektur gelesen, lektoriert und könnte gedruckt werden.

Wird die Einführung der Multiple Choice Fragen wieder verschoben?

Aber der Verlag muss noch warten. Neuerdings heißt es aus gut informierten Kreisen, dass die Umstellung der Funkprüfung auf Multiple Choice Fragen noch einmal um sechs Monate verschoben wird. Dann könnte auch gleich die Prüfung für das UKW-Sprechfunkzeugnis für die Binnenschifffahrt (UBI) auf Multiple Choice umgestellt werden. Angeblich sind die Fragen schon fertig; nur veröffentlicht wurden sie noch nicht. Nicht optimal ist der Zeitpunkt 1. Juli 2011, weder für Verlage, noch für Ausbilder und auch nicht für Prüfer – ganz zu schweigen von Prüflingen, die eine Prüfung verschieben oder wiederholen müssen. Der 1. Januar 2011 macht mehr Sinn.

Die neuen Sportbootführerschein-Prüfungen

Montag, den 2. November 2009

Wer schlau ist, macht jetzt noch zu den alten, vereinfachten Bedingungen seinen Sportbootführerschein. 2008 hatte die Politik beschlossen, dass ein Sportbootführerschein zukünftig leichter zu erwerben sein soll. Doch davon ist jetzt, im Januar 2011, keine Rede mehr.

Sportbootführerschein – Prüfung per Multiple Choice

Bisher müssen die Antworten hingeschrieben und zukünftig sollen sie nur noch angekreuzt werden – das war die Vorgabe für die Reform gewesen. Auch dass stets genau eine der vier angebotenen Antworten richtig sein soll, klingt gut. Aber jetzt wird bekannt, dass auch die „falschen“ Antworten richtige Antworten sind, nur bei anderen Fragen. Man muss sich daher sehr konzentrieren, um die unterschiedlichen Antworten zu verstehen und man muss die dahinter stehende Materie genau kennen. Zudem sehen alle vier Antworten ähnlich aus, sodass ein fotografisches Gedächtnis nicht weiterhilft.

Sportbootführerschein – die Prüfungsfragebogen werden nicht mehr veröffentlicht

Bis heute werden die Original-Prüfungsfragebogen veröffentlicht, sodass jeder sein Wissen vor der Prüfung testen kann. Das wird demnächst anders sein. Dann wird nur der Fragenkatalog veröffentlicht, und zwar sodass die richtige Antwort immer an erster Stelle steht. Danach kann man natürlich nicht lernen. Denn es soll unbedingt vermieden werden, dass lediglich die Prüfungsfragen auswendig gelernt werden. Sogar personalisierte Prüfungsfragebogen sind im Gespräch. Dann wäre bei einem Prüfling zum Beispiel die dritte Antwort richtig, während sein Nachbar, der die gleiche Frage beantwortet, das Kreuzchen bei der ersten Antwort machen müsste.

Sportbootführerschein – nicht nur Fragen lernen

Damit der Fragenkatalog nicht einfach auswendig gelernt werden kann, werden die Fragen und die Antworten mit nautischen, meteorologischen und seemännischen Fachbegriffen gespickt. Wer die Materie nicht kennt, versteht den Fragenkatalog überhaupt nicht. 43 Fragen werden aus dem Fragenkatalog gestrichen. Doch diese Fragen verschwinden nicht – sie werden in einer separaten Navigationsprüfung gestellt. Per Multiple Choice werden nur die Gebiete Seemannschaft, Schifffahrtsrecht und Wetterkunde abgefragt. Das Fach Navigation wird extra geprüft; dabei müssen die Lösungen in eine amtliche Seekarte (Ausschnitt) gezeichnet werden.

Sportbootführerschein – Navigation in Seekarten erheblich erschwert

Wer geglaubt hatte, dass alles doch nicht so schlimm sei, der soll sich warm anziehen, wenn es in die neue Navigationsprüfung geht. Umfang und Schwierigkeit der Navigationsaufgaben werden auf das Dreifache der heutigen Prüfung steigen. Kritiker sprechen schon von einem SKS-Schein im Kleinformat – dort dauert allein die Navigationsprüfung 90 Minuten.

Sportbootführerschein – demnächst zwei Prüfungen statt einer

Bei Multiple Choice müssen 90% aller Fragen richtig beantwortet werden und in der Navigationsprüfung 80%. Wer diese Hürde reißt, ist durchgefallen. Beide Prüfungsteile – Multiple Choice Fragebogen und Navigationsaufgabe werden getrennt bewertet. Wer nur eine Teilprüfung nicht besteht, muss beide Teile wiederholen. Heute gibt es einen Fragebogen; da reichen 80% aus. Und wer 66% bis 79% der möglichen Punkte erreicht, bekommt eine zweite Chance in einer mündlichen Nachprüfung. Eine zweite Chance wird es zukünftig nicht mehr geben; 90% richtig beim Fragebogen und 80% richtig bei der Navigationsprüfung müssen im ersten Anlauf erreicht werden.

Sportbootführerschein – für Prüfer kein Spielraum mehr

Heute kann der Prüfer entscheiden, ob eine Antwort richtig oder halb richtig ist und entsprechend die Punkte vergeben. Die Prüfer sind bisher immer großzügig gewesen; wer den Sinn halbwegs erfasst hat, erhält die volle Punktzahl. Auch Fragen, die anstatt mit Worten mit einer kleinen Skizze beantwortet werden, gelten als richtig. Selbst wenn wichtige Antwortteile fehlen – wenn nur ein Stichwort passt, gibt es zumindest einen Punkt. Das wird zukünftig anders. Demnächst wird mit Schablone korrigiert; falsches Kreuzchen gleich null Punkte.

Sportbootführerschein – die Praxis wird nicht wichtiger

Die praktische Prüfung sollte mehr Bedeutung bekommen; das war auch ein wichtiges Ziel gewesen. Was ist daraus geworden? Statt Anlegen oder Ablegen wird zukünftig Anlegen und Ablegen geprüft. (Auch heute muss der Prüfling beides können, weil ja nicht bekannt ist, was geprüft wird.) Und statt fünf (von sieben) Seemannsknoten sollen zukünftig sechs vorgemacht werden.

Sportbootführerschein Binnen – weniger Fragen

Derzeit umfasst der Fragenkatalog für den Sportbootführerschein Binnen in der Motorversion 400 Fragen und für Segler weitere 93 Fragen. Hier soll gekürzt werden. Demnächst wird es 300 Fragen für Motorbootfahrer geben und dazu noch 50 Fragen für angehende Segler. Das ist vernünftig. Aber schon heute ist der Stoffkatalog beim Sportbootführerschein Binnen erheblich kleiner als beim Sportbootführerschein See. Der entscheidende Unterschied zwischen See und Binnen ist heute, dass in der Seeschein-Prüfung jedes Thema mit einer Frage abgehandelt wird, während in der Binnen-Prüfung zu jedem Thema drei, vier fünf oder mehr Fragen existieren. Das soll demnächst anders werden.

Sportbootführerschein – die Reform kommt nicht mehr in 2011

Obwohl die Vorbereitungen bereits weit gediehen sind, muss für 2011 nicht mehr mit der Umstellung gerechnet werden. Personalmangel sei der Grund. Die zuständige Sachbearbeiterin sei im Mutterschaftsurlaub; ein Ersatz müsse gesucht und eingearbeitet werden – und das dauere eben seine Zeit. Insider, die an der Reform mitarbeiten, erklärten auf der Düsseldorfer Bootsausstellung, dass damit gerechnet wird, dass zukünftig mehr Prüflinge die Prüfung nicht bestehen werden. Vielleicht ist das der wahre Grund für die erneute Terminverschiebung.

Der Online-Kurs kann weiter genutzt werden

In der Vergangenheit gab es bei Änderungen im Fragenkatalog immer eine Übergangsfrist, in der Prüflinge, die nach dem alten Katalog ausgebildet wurden, auch noch nach der alten Fassung geprüft wurden. Damit ist auch dieses Mal zu rechnen. Sobald der neue Fragenkatalog veröffentlicht wird, wird auch der Online-Kurs umgestellt. Online-Kursteilnehmer können dann selbst entscheiden, ob sie sich nach der alten oder nach der neuen Variante auf die Prüfung vorbereiten wollen.

Multiple Choice Prüfungen, britische Seefunkzeugnisse

Montag, den 11. Mai 2009

Am Rande der Düsseldorfer Bootsausstellung im Januar 2009 hatte Bundesverkehrsminister Tiefensee angekündigt, dass die Prüfungsfragen in Sportbootführerschein-Prüfungen vom Jahr 2010 an per Multiple Choice beantwortet werden sollen (mehr dazu hier >>). Inzwischen wurde bekannt, dass vor Ende 2010 keine Multiple Choice Antworten für Sportbootführerschein-Prüfungen fertiggestellt sein können. Mit einer Einführung wird daher auch nicht vor 2011 gerechnet.

Multiple Choice Funkprüfungen voraussichtlich ab 2010

Gleichzeitig wurde bekannt, dass noch im ersten Halbjahr 2009 neue Fragenkataloge für die Funkzeugnisse veröffentlicht werden sollen, die ebenfalls Multiple Choice Antworten enthalten. Mit den ersten Prüfungen nach dem Multiple Choice Verfahren wird aber erst im kommenden Jahr gerechnet.

Ergänzungsprüfung für Inhaber eines britischen Seefunkzeugnisses

Weiterhin wurde beschlossen, dass Inhaber eines britischen Seefunkzeugnisses der RYA eine Ergänzungsprüfung ablegen müssen, um ein rechtsgültiges Seefunkzeugnis zu erwerben. Mehr über britische Seefunkzeugnisse. Ab 2010 soll Skippern, die nur ein britisches Seefunkzeugnis der RYA vorlegen können, ein Bußgeld auferlegt werden.

Multiple Choice bei Sportbootführerschein-Prüfungen

Mittwoch, den 21. Januar 2009

Bundesverkehrsminister Tiefensee hat zur Eröffnung der Düsseldorfer Bootsausstellung angekündigt, dass im Laufe des Jahres 2010 Multiple Choice Antworten bei den Sportbootführerschein-Prüfungen eingeführt und die Anforderungen an die praktische Prüfung erhöht werden sollen. Inzwischen wurden am Rande der Boot weitere Einzelheiten bekannt.

Danach sollen zukünftig vier Antwortmöglichkeiten zur Auswahl stehen, von denen immer genau eine richtig ist. Die Antworten sollen sich bildlich gleichen, sodass mit einem fotografischen Gedächtnis – Anzahl der Zeilen oder Länge der Worte – die richtige Antwort nicht erkannt werden kann. Auch soll es nicht möglich sein, allein mit gesundem Menschenverstand, falsche oder richtige Antworten herauszufinden.

Es soll auch keine absurden Antworten geben, die sofort als falsch zu erkennen sind. Vielmehr sollen auch die falschen Antworten richtige Antworten sein – nämlich zu anderen Fragen aus dem gleichen Zusammenhang. An einzelnen Beispielen wurde deutlich, dass die Antworttexte sehr genau studiert werden müssen, um die richtige Antwort herauszufinden. Dies gelang sogar mehreren Ausbildern nicht auf Anhieb.

Die Reform des Sportbootführerscheinwesens betrifft beide Führerscheine, den Sportbootführerschein See und den Sportbootführerschein Binnen. Sie steht laut Tiefensee unter der Devise Entbürokratisierung und Vereinfachung der Sportbootführerschein-Prüfungen.

Es ist zu befürchten, dass wieder einmal das Gegenteil erreicht wird. Das freie Formulieren der Antworten, wie es heute verlangt wird, erscheint auf den ersten Blick schwierig, Ankreuzen sieht nach einer Erleichterung aus. Dabei bleibt jedoch das so genannte Prüfer-Ermessen unberücksichtigt. Heute sind nämlich die Prüfer sehr großzügig; wer ungefähr den richtigen Sinn der Antworten trifft, bekommt die volle Punktzahl. Darauf beruhen ja auch die vereinfachten Antworttexte, die die Teilnehmer des Online-Kurses einüben. Zukünftig haben die Prüfer keinen Spielraum mehr.

In der praktischen Prüfung sollen zusätzliche Manöver und seemännische Fertigkeiten verlangt werden. Das dürfte vor allem die Fahrlehrer erfreuen, die ihren Schülern dann mehr Fahrstunden verkaufen können. Eine Pflicht-Stundenzahl gibt es derzeit nicht und es soll auch zukünftig keine Vorschriften zur Art und zum Umfang der Ausbildung geben.

Die Führerscheinreform sieht weiterhin keine Anforderungen an die Qualifikation der Ausbilder vor. Anders als bei den Kfz-Fahrschulen darf im Wassersport weiterhin jeder eine Bootsfahrschule oder Segelschule betreiben, ohne irgendeine Qualifikation nachweisen zu müssen.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte es verschiedene Reformen der Sportbootführerschein-Prüfungen gegeben. Dabei wurden immer die Anforderungen erhöht, für den Prüfling ist es ständig schwieriger geworden. Mit den Multiple Choice Antworten ist wegen des Superwahljahres und einer neuen Bundesregierung – vermutlich auch eines neuen Verkehrsministers – erst Ende 2010 zu rechnen. Bis dahin gilt das gleiche Motto, das schon vor den früheren Reformen ausgegeben wurde: Wer schlau ist, macht noch zu den alten Bedingungen den Sportbootführerschein.