Monatsarchiv für Mai 2009

Multiple Choice Prüfungen, britische Seefunkzeugnisse

Montag, den 11. Mai 2009

Am Rande der Düsseldorfer Bootsausstellung im Januar 2009 hatte Bundesverkehrsminister Tiefensee angekündigt, dass die Prüfungsfragen in Sportbootführerschein-Prüfungen vom Jahr 2010 an per Multiple Choice beantwortet werden sollen (mehr dazu hier >>). Inzwischen wurde bekannt, dass vor Ende 2010 keine Multiple Choice Antworten für Sportbootführerschein-Prüfungen fertiggestellt sein können. Mit einer Einführung wird daher auch nicht vor 2011 gerechnet.

Multiple Choice Funkprüfungen voraussichtlich ab 2010

Gleichzeitig wurde bekannt, dass noch im ersten Halbjahr 2009 neue Fragenkataloge für die Funkzeugnisse veröffentlicht werden sollen, die ebenfalls Multiple Choice Antworten enthalten. Mit den ersten Prüfungen nach dem Multiple Choice Verfahren wird aber erst im kommenden Jahr gerechnet.

Ergänzungsprüfung für Inhaber eines britischen Seefunkzeugnisses

Weiterhin wurde beschlossen, dass Inhaber eines britischen Seefunkzeugnisses der RYA eine Ergänzungsprüfung ablegen müssen, um ein rechtsgültiges Seefunkzeugnis zu erwerben. Mehr über britische Seefunkzeugnisse. Ab 2010 soll Skippern, die nur ein britisches Seefunkzeugnis der RYA vorlegen können, ein Bußgeld auferlegt werden.

Bootsregister und Kennzeichenpflicht vom Tisch?

Montag, den 11. Mai 2009

Anfang 2008 wurde bekannt, dass Lobbyisten der Wassersportwirtschaft den Gesetzgeber bedrängt hatten, ein Bootsregister einzuführen – mit dem Hintergedanken genaue Marktdaten zu bekommen und Produkte und Dienstleistungen gezielter absetzen zu können; siehe Blogbeitrag vom 22.1.2008. Zudem sollten die auf Binnenschifffahrtsstraßen vorgeschriebenen Kennzeichen auch auf den Seeschifffahrtsstraßen eingeführt werden.

Dieser Schuss scheint nach hinten loszugehen. Anstatt die Kennzeichenpflicht auf die Seeschifffahrtstraßen auszudehnen, ist das Bundesverkehrsministerium zu dem Ergebnis gekommen, die Kennzeichenpflicht auf den Binnenschifffahrtsstraßen abzuschaffen. Und von einem Bootsregister ist auch keine Rede mehr. Eine endgültige Entscheidung wird jedoch erst im nächsten Jahr erwartet; es sollen auch noch Stellungnahmen anderer Behörden wie der Wasserschutzpolizei eingeholt werden. Amtlich abgeschafft würde die Kennzeichenpflicht dann im Jahr 2011.

HanseYachts übernimmt Dehler

Mittwoch, den 6. Mai 2009

Die Greifswalder Bootswerft HanseYachts AG hatte am 13.3.09 bekannt gegeben, dass ihr Umsatz in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2008/2009 um 58% gesunken ist – siehe Blogbeitrag. Nun teilt HanseYachts überraschend mit, dass die insolvente Bootswerft Dehler übernommen wird. Dies hatte Werftchef Michael Schmidt noch zu Jahresbeginn abgelehnt.

Neue Adhoc-Mitteilung von HanseYachts

HanseYachts veröffentlichte eine Adhoc-Mitteilung, wonach der vorläufige Gläubigerausschuss der insolventen Dehler Deutschland GmbH dem Angebot von HanseYachts über den Erwerb der Marke Dehler sowie notwendiger Vermögensgegenstände zugestimmt hat. Die erforderlichen Vertragsverhandlungen sollen umgehend aufgenommen werden. HanseYachts baut preisgünstige Fahrtenyachten mit hohem Platzangebot; Dehler hatte in den letzten Jahren sportliche Boote in einem höheren Preissegment hergestellt. Nach den Übernahmen von Moody und Fjord erwirbt HanseYachts jetzt eine dritte Marke. Ob die Werft in wirtschaftlich schwieriger Zeit damit Erfolg haben wird, muss die Zukunft zeigen.

Bootswerft und Wassersportzentrum Freienohl

Der Dehler-Standort in Freienohl soll erhalten bleiben. Dort sollen mittelgroße, in Greifswald große Schiffe gebaut werden. Dehler hatte Yachten von 34, 36, 39, 44, 47 und 60 Fuß Länge produziert. Welche Modelle weitergebaut werden, ist noch nicht entschieden. Die 36er, 39er und 47er wollte schon Dehler aus dem Programm nehmen. Hanseyachts möchte den Standort Freienohl aber auch zu einem Wassersportzentrum umbauen und eine ständige Bootsausstellung mit eigenen Schiffen, Versicherern, Finanzierern, Ausrüstern und Segelmacher einrichten.